16 Jul 5 Tipps für mehr Flexibilität und Beweglichkeit
Als ich mit Yoga anfing, konnte ich mit gestreckten Beinen den Boden nicht berühren. Ich war nicht einmal nahe dran. Das war vermutlich auch der Grund, warum ich mehrere Anläufe fürs Yoga brauchte, bis es mich richtig gepackt hat. Jede Pose war ein immenser Stretch für meinen Körper und das Gefühl, meinen Körper zu dehnen, fühlte sich unangenehm, mitunter fast schmerzhaft an.
Heute ist es für mich ganz anders. Ich liebe es, meinen Körper zu dehnen! Ich habe Beweglichkeit gewonnen, von der ich dachte, dass sie bei mir anatomisch gar nicht möglich wäre. Und ja, ich kann heute mit gestreckten Beinen den Boden berühren. Yay! Aber darum geht es gar nicht. Wichtig ist, wie ich mich fühle und was mir das Dehnen im Alltag bringt.
Flexibilität vs. Stabilität
Es gibt Menschen, die sind von Natur aus flexibler und beweglicher als andere. Grundsätzlich gilt: Wer wenig beweglich ist, bringt mehr Stabilität mit und verletzt sich auch weniger als flexible Menschen. Wer genetisch bedingt flexibel ist, sollte darauf achten, genug Kraft aufzubauen, damit das Verletzungsrisiko sinkt.
Die folgenden fünf Tipps haben mir auf meinem bisherigen Weg geholfen:
1. Geduld
Wenn ihr mir ähnlich seid und zu den ungeduldigen Menschen gehört, wollt ihr diesen Punkt vermutlich gleich überspringen und zum nächsten hüpfen. Verständlich, habe ich wohl auch allzu oft gemacht… Aber es führt nichts daran vorbei. Am besten setzt ihr euch langfristige Ziele. Zum Beispiel: in zwei Jahren will ich … erreichen. Oder in sechs Monaten will ich mich wohl fühlen beim Dehnen. So bleibt ihr dran, aber setzt euch nicht unter Druck. Denn wenn ihr euch stresst, dann erhöht ihr die Verletzungsgefahr. Wenn ihr euch verletzt, müsst ihr unter Umständen lange aussetzen und das verringert die Beweglichkeit eures Körpers.
2. Richtig dehnen
Wichtig ist, dass ihr auf die richtige Ausrichtung achtet. Bei einer Vorwärtsbeuge zum Beispiel, muss euer Rücken in einer neutralen Position sein. Wenn das mit gestreckten Beinen nicht geht, beugt die Knie so weit, dass es möglich wird. Ihr könnt auch Hilfsmittel wie Kissen oder Blöcke benutzen. Wenn ihr noch nicht so viel Erfahrung habt, geht ihr am besten in eine Yoga-Stunde, wo euch die Lehrerin genau erklärt, wie ihr auch richtig ausrichten solltet. Beim Stretchen solltet ihr niemals Schmerzen empfinden. Wenn ihr nicht mehr ruhig und regelmässig atmen könnt, dann seid ihr zu weit gegangen, schaltet einen Gang zurück.
3. Regelmässig stretchen
Wie so oft im Leben geht es nicht darum, einmal ganz viel zu machen und dann wieder nichts. Steter Tropfen höhlt den Stein! Lieber jeden Tag nur fünf bis 10 Minuten als einmal die Woche eine ganze Stunde. Bleibt für einige Atemzüge in eurem Stretch. Fangt mit fünf Atemzügen an und steigert dann auf 10 bis 20.
4. Muskeln vs. Faszien
Wir unterscheiden zwei Arten von Stretch: den muskulären, aktiven Stretch und den passiven Stretch des Bindegewebes. In einer Hatha oder Vinyasa Yoga-Stunde erlebt ihr normalerweise den aktiven Stretch. Dabei werden die Muskeln angespannt und die Körperteile integriert. Beim passiven Stretch versuchen wir die Muskeln möglichst zu entspannen. So erreichen wir die Faszien und das Bindegewebe. Yin Yoga ist ein Stil, der genau darauf abzielt. Beide Arten von Stretch sind wichtig für die Beweglichkeit.
5. Kontraproduktive Aktivitäten
Es gibt Aktivitäten, die uns tendenziell eher verkürzen. Zum Beispiel am Schreibtisch arbeiten oder langes Joggen. Auch Muskelaufbau oder einseitige Belastung wirkt kontraproduktiv. Es geht nicht darum, diese Tätigkeiten nicht mehr zu machen, sondern regelmässig zu dehnen, um diese Aktivitäten auszugleichen. Vorwärtsbeugen fallen uns oft leichter, weil wir den ganzen Tag leicht nach vorne gebeugt sind (am Schreibtisch, am Handy). Daher tut es gut, diese einseitige Belastung mit Rückbeugen wieder auszugleichen.
Ihr seid gefragt!
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Dehnen? Habt ihr weitere Tipps, die euch geholfen haben? Schreibt es mir unten in die Kommentarspalte!
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